25 Jahre auf der Suche nach Helga

Geschichte
Ganz genau erinnert sich Sigi an die Anfänge dieses musikalischen Riesenevents. „Die Marek Liebermann Konzertagentur hatte Rock am Ring damals als einmalige, zweitägige Veranstaltung geplant.“ Mit einer unerwarteten Besucherzahl von rund 75000 Personen war das Festival an diesem sonnigen Pfingstwochenende im Mai 1985 jedoch so erfolgreich, dass es sich über die Jahre als feste Anlaufstelle für Rocker aus nah und fern etablieren konnte.
Heute ist die Veranstaltung so erfolgreich wie nie zuvor. Die heiß begehrten Tickets mit einem stolzen Vorverkaufspreis von 135 € sind zum großen Teil bereits ab Januar ausverkauft. „Angefangen hat das Musikevent ganz beschaulich“, verrät uns Sigi, „49 DM kostete damals eine Eintrittskarte. Es gab zwar lediglich eine Bühne für die ganzen Music-Acts, gerockt haben wir zur Musik von Westernhagen und Joe Cocker trotzdem. Edge of a Dream – man das waren noch Zeiten!“
Mit steigender Anhängerzahl wurde das Großevent über die Jahre um einen Tag erweitert. 1995 konnte sich auf dem Zeppelinfeld bei Nürnberg das große Zwillingsfestival Rock im Park durchsetzen, das in diesem Jahr auf sein 15-järiges Bestehen anstoßen darf.
Erst im darauf folgenden Jahr richtete man gegenüber der Centerstage eine weitere Anlaufstelle für Konzerte ein. Inzwischen hat sich das ehemals kleine Alternatent
in eine hochkarätige Showbühne verwandelt, die besonders nonkonformen Musikrichtungen einen würdigen Platz auf dem Festival einräumt.
Foto: Herr Stern
Von Jamiroquai im Jahr 2006 bis Papa Roach, The Prodigy, Söhne Mannheims und Subway to Sally waren alle schon einmal vertreten.
„Klar, Regen, Matsch, Dreck und Müll gab es schon immer“, beteuert Sigi. „Trotzdem hat sich hier einiges verändert. Vor 25 Jahren hatte jeder noch seinen Kanister mit Apfelmost dabei, wir trugen alle VoKuHiLa-Frisuren und machten vor unseren Zelten ein Lagerfeuer. Heute sind hier alle überwiegend auf Bier umgestiegen.“
Seit elf Jahren haben auch Newcomerbands die Möglichkeit ihre neuen Sounds im Coca-Cola Soundwave Tent einem interessierten Publikum zu präsentieren und auch das Rahmenprogramm rund um den Ring wurde im Laufe der Zeit weiter ausgebaut. Von Probefahrten mit Fahrzeugen bis hin zum üblichen Merchandising ist alles vorhanden.
Jubiläum mit Starbesetzung
Um das 25-jährige Bestehen in diesem Jahr gebührend zu feiern, wurde das Festival um einen ganzen Tag verlängert. Von Donnerstag, den 3. Juni bis Sonntag den 6. Juni heißt es dann wieder: Bühne frei für mehr als 70 hochkarätige Music-Acts. Dabei werden nicht nur die eingefleischten Rockfans mit Rammstein, Motörhead und Rage against the Machine auf ihre Kosten kommen. Extra zum bevorstehenden Jubiläum hat es die Marek Liebermann Konzertagentur geschafft mit KISS eine Band unter Vertrag zu nehmen, die bereits seit über 30 Jahren die Konzerthäuser füllt.
„Das Line-up kann sich wirklich sehen lassen“, bemerkt Sigi, der sichtlich stolz ist, auch in diesem Jahr wieder dabei zu sein. Was Rock am Ring seit 25 Jahren ausmacht? – „Vor allem die gechillte Stimmung unter dieser Riesenmenge an Leuten“, meint Sigi. „85.000 Menschen und alle feiern zusammen für ein ganzes Wochenende eine Megaparty.“
Die Begeisterung für dieses musikalische Riesenevent geht soweit, dass viele Fans bereits einige Tage vor Festivalbeginn anreisen. Und dies meist nur, um vor der eigentlichen Veranstaltung das gemütliche Campingplatzfeeling mitzuerleben. Bereits ab Mittwoch 12.00 Uhr startet in diesem Jahr der Run auf die Zeltplätze und für das Sicherheitspersonal gilt ab diesem Zeitpunkt: „höchste Konzentrationsstufe“.
Die besten Erlebnisse aus 25 Jahre Rock am Ring
Was das schönste Erlebnis in den vergangenen 25 Jahren war? – „Da gibt es viele“, meint Sigi. „Unvergesslich wird mir für immer das Bungee-Jumping bleiben. Die Aussicht von dem 65 Meter hohen Kran auf das ganze, beleuchtete Festivalgelände. Das Kribbeln vor dem Sprung und im Hintergrund Nothing Else Matters von Metallica. Was will man mehr? Okay das Crowd-Diving bei den Red Hot Chili Peppers war auch nicht übel, Sitzlaola bei den Ärzten, Pogo bei Korn. Also es gab schon einige gute Momente“, bestätigt er uns verschmitzt.
Auf welchen Act er sich in diesem Jahr am meisten freut? „Also ganz klar Rage against the Machine, vielleicht werde ich auch mal bei Jan Delay vorbeischauen. Aber wie gesagt, dass entscheidet man vor Ort ganz spontan.“