Buchrezension: Die Simpsons und die Philosophie
In elf brillanten und teilweise komischen Essays beweisen amerikanische Philosophen, welche Weisheiten und philosophischen Grundfragen in der Serie versteckt sind. Grundfragen der Menschheit, mit denen sich schon Philosophen wie Aristoteles, Schopenhauer bis hin zu Barthes beschäftigt haben. Fragen wie: Erfüllt Bart Nietzsches Übermenschen-Ideal? Kann Homer in den Augen Aristoteles tugendhaft sein? Und warum kann Mr. Burns nie glücklich sein? Die Philosophen beleuchten diese Fragen mit Hilfe einzelner Sequenzen aus der TV-Serie sowie den Gedankengängen der bekanntesten Philosophen der Geschichte.
Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Im ersten werden die Figuren der Simpsons in philosophischer Sicht beleuchtet. Der zweite Abschnitt setzt sich mit der Frage der Ethik innerhalb Springfields auseinander, während der dritte sich mit der Verbindung zwischen den Simpsons und bekannten Philosophen beschäftigt.
Es ist daher kein typisches Simpsonsbuch, welches man einfach so liest, um über die Missgeschicke der gelben Familie zu lachen. Dafür eignen sich die Comics besser.
Aufgrund der philosophischen Komponente des Buches sind einige Essays äußerst wissenschaftlich gehalten und nicht gerade leicht bekömmliche Kost. Sie erfordern durchaus eine geistige Auseinandersetzung des Lesers mit den aufgestellten Thesen. Aufgelockert werden die wissenschaftlichen Belege durch die witzigen Verweise auf Sequenzen in der Fernsehsendung.
Dieser Mix zwischen ernsten wissenschaftlichen Theorien und dem Bezug zur Serie macht das Buch außergewöhnlich und absolut lesenswert.Jedoch mit der Beschränkung, dass man Interesse für die Philosophie mitbringen und ein regelmäßiger Zuschauer der TV-Serie sein sollte, um zu wissen auf welche Sequenzen sich die amerikanischen Philosophen beziehen.
Wer diese Kriterien erfüllt, wird mit Die Simpsons und die Philosophie seine wahre Freude haben und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt werden.